Succession auseinander gelegt – Was würde Greg mit 5 Millionen machen?

Ich hätte nie gedacht (bzw mir ernsthaft ausgemalt), dass mich eine fiktive Erbschaft so lange beschäftigen würde. Aber da saß ich also, mitten in der Nacht, Abendessen längst kalt und hab über Greg Hirsch nachgedacht. Ja, den Greg. Cousin Greg aus Succession. Der, der plötzlich 5 Millionen erben soll und sich für „golden“ hält. Ihm dann aber klar gemacht wird, dass das „nix“ ist. Da muss man als Otto Normalo definitiv mal lachen.

Im Video vom Wall Street Journal erklärtein Finanzexperte trocken: 5 Millionen sind eigentlich wirklich nix. Zumindestens nicht, wenn man in einer Welt lebt, wo Blanton’s Bourbon und 63-Millionen-Dollar-Penthäuser Alltag sind. Greg wirkt begeistert, fast naiv. Und genau das macht’s so spannend. Weil er nicht sooo nicht rafft, dass 5 Millionen ihm ein gutes Leben kaufen könnten. Nur nicht in dem Leben, das er grad führen will.

Der Experte rechnet’s nüchtern durch: 3 % Rendite, 150.000 Dollar im Jahr. An sich eh ordentlich. Aber wenn man sich an Logan Roys Luxus gewöhnt hat? Da fängt’s erst an, knapp zu werden. Und Greg, tja, er hat sich offensichtlich schon ein bisserl gewöhnt.

Ich hab das Gefühl, Greg steht symbolisch für so viele von uns. Menschen, die glauben, ein unerwarteter Geldregen löst alles. Nur, dass der Regen schnell versickert, wenn man nicht weiß, was man eigentlich will. Oder braucht.

Ich werd Greg wohl nie wieder nur als Comic Relief sehen. Beim nächsten Rewatch achte ich genauer auf ihn. Vielleicht erkennen wir in ihm mehr als gedacht. Vielleicht sogar ein bisserl was von uns selbst.