Mein Fazit zum Your Friends and Neighbors Staffel Finale

Gestern Abend, es war schon recht spät, aber noch nicht zu spät, so halb zehn, haben meine Frau und ich uns gemütlich aufs Sofa geknotzt, Chips bereitgestellt (zu viel, wie immer) und beschlossen, die letzten zwei Folgen von „Your Friends and Neighbors“ zu schauen. Wir waren gespannt wie ein Schnitzel, irgendwie war da dieses Gefühl, dass was Großes passieren wird. Und zum Glück wurden wir hier nicht enttäuscht.

Ich sag’s gleich vorweg: Ich hab die ganze erste Staffel richtig gefeiert. Am Anfang hab ich mir zwar kurz gedacht, okay, das braucht noch ein bissl, um hier irgendwie in die Gänge zu kommen. Aber dann ist’s mit jeder Folge besser geworden. Und dieses Staffelfinale? Wahnsinn. Nicht so ein übertrieben dramatischer Cliffhanger, sondern eher wie ein Deckel, der perfekt auf den Topf passt. Man hatte Closure, aber gleichzeitig auch Lust auf mehr.

Der größte Schockmoment? Dass Paul sich selbst umgebracht hat und Sam später noch zwei Schüsse abgibt. Ich mein, was?! Ich hab fix mit einem klassischen Whodunit gerechnet und dann das. Coop bekommt sogar seinen alten Job zurück angeboten, mit fettem Gehaltspaket. Und er sagt: Nö, danke. Geht lieber weiter klauen. Also echt jetzt? Irgendwie respektiere ich das. Total irrational, aber irgendwie auch konsequent. Irgendwie musste man ja Staffel 2 rechtfertigen. Obwohl er hätte den Job annehmen und weiterklauen können, oder?

Meine Frau war übrigens fest davon überzeugt, dass Mel und Coup wieder zusammenkommen. Die Chemie zwischen den zwei war in der Princeton-Folge schon verdächtig knisternd. Und dann diese Szene, wo er ihr das Haus überschreibt und der Familie noch ein letztes Mal das Gefühl gibt, dass er für sie da ist. Da war sogar bei mir fast ein Staubkorn im Auge.

Und dann war da noch Ally, seine Schwester, mein heimlicher Lieblingscharakter. Diese Theater-Szene? Gänsehaut pur. Wie sie ihren Monolog rausgehauen hat und gleichzeitig gezeigt hat, wie kaputt, ehrlich und stark sie ist. Ich hoffe, von ihr sieht man in Staffel zwei noch viel mehr. Lena Hall hat die Rolle so genial gespielt, ich glaub, die Frau könnte selbst eine Waschmaschinenanleitung emotional vorlesen.

Generell hat mir gefallen, dass das Drama mit Humor durchzogen war. Diese feinen, fiesen Gags, wie Coop mit dem Golfschläger im Club oder der Sprung in den Pool in der allerersten Folge. Das lockert alles so angenehm auf. Manchmal war’s ein bissl drüber, aber hey, es ist Fernsehen. Und jetzt? Jetzt kommt James Marsden dazu! Ich mein, come on. Das kann doch nur gut werden.

Ich bin jedenfalls sowas von dabei bei Staffel 2. Und ich hoff, sie trauen sich noch mehr in diese dunkle, abgründige Richtung, die sie im Finale angedeutet haben. Vielleicht sogar mit Mel an Coups Seite als Bonnie zu seinem Clyde? Wär schon was. Und hoffentlich bessert er endlich seinen Kofferraum aus.

Eines steht fest: Staffel 2 wird anders. Größer? Vielleicht. Aber hoffentlich noch cleverer, noch dreckiger, noch überraschender. Und wenn das Team rund um Jonathan Tropper den Kurs hält, dann wird das ein richtiger TV-Leckerbissen. Ich jedenfalls freu mich drauf wie ein Kind auf die erste Kugel Eis im Sommer.