Ich erinnere mich noch so, als ob es grad gestern gewesen ist, wie ich mit neun Jahren im Wohnzimmer am Boden gesessen bin, der alte Röhrenfernseher vor mir, und ich versuchte zum hundertsten Mal Bowser in Super Mario 64 zu besiegen. Meine Schwester hat mir damals den Controller weggenommen, weil ich’s „eh nie schaff“. Tja, falsch gedacht. Ich hab’s doch geschafft. Und jetzt, über zwanzig Jahre später, sitz ich wieder auf der Couch. Diesmal mit der Nintendo Switch 2 in der Hand. Es fühlt sich an wie damals. Nur dass diesmal alles schärfer, schneller und, haha, vorallem teurer ist.
Die neue Switch hat einiges drauf. Nintendo hat anscheinend gut zugehört: Die Joy-Cons sind nicht nur größer und stabiler, sondern lassen sich jetzt auch mit Magneten andocken. Das fühlt sich so smooth an, dass ich manchmal einfach so dran rumspiel, ohne ein Spiel zu starten. Total sinnlos, aber irgendwie cool. Auch die neue Displayqualität haut mich jedes Mal um. Brighter, smoother, einfach schöner. Und ja, ich merk, dass Bomb Rush Cyberfunk endlich flüssig läuft. Früher hab ich gedacht, das Ruckeln gehört halt dazu.
Aber das ist halt das Ding: Es geht nicht nur ums Technische. Klar, 4K aufm Fernseher ist geil und der neue Dock mit Ethernet macht Multiplayer viel stabiler. Aber ehrlich gesagt, ich hab mir die Switch 2 nicht wegen der Specs gekauft. Sondern weil ich Mario Kart World mit meiner Freundin zocken wollte, am Küchentisch mit Pizza und zwei Gläsern Spritzer. Weil ich weiß, dass Pokémon mich wieder Stunden fesseln wird, auch wenn ich mich ärgere, dass das neue Spiel 70 Euro kostet und dann nicht mal komplett auf der Cartridge drauf ist.
Was mir aber wirklich fehlt, ist ein bisschen mehr Akkulaufzeit. Drei Stunden im Flieger und das Ding ist leer? Come on. Da hilft mir auch die neue Mausfunktion nix, wenn ich das Teil nach der Landung wieder aufladen muss. Aber okay, ich nehm mein Ladegerät eh überall hin mit, also halb so wild.
Ich sag’s ganz ehrlich: Die Switch 2 ist wie ein gut gealterter Schulfreund. Ein bisserl erwachsener, technisch fitter, aber mit genau dem gleichen Charme wie früher. Wenn du Spiele liebst, die dich in andere Welten katapultieren, dich laut fluchen und noch lauter lachen lassen, dann wirst du dich mit der neuen Switch 2 wie daheim fühlen. Aber wenn du nur auf Call of Duty stehst, dann war das eh nie dein Gerät.
Und ganz ehrlich: Ich hab’s einfach wieder gebraucht, dieses Gefühl, als würde ich wieder am Wohnzimmerboden sitzen, meine Schwester neben mir, und alles was zählt ist, ob ich den verdammten Endboss endlich besieg.
Einfach schön, wieder da zu sein.